Semata, im Oktober 2021
Lieber Peter,
wer hätte gedacht, dass ich hier meinen letzten Brief an dich schreiben werde. Als mich meine Schwester Cornelia informierte, dass es dir schlecht geht und du im Krankenhaus liegst, machten wir uns große Sorgen. Dass du uns dann aber so schnell für immer verlassen wirst, damit haben wir nicht gerechnet. Wir alle kannten dich zwar nur kurz, knapp zwei Jahre, aber manchmal denke ich, dass uns das Schicksal noch schnell zusammengeführt hat ... naja, eigentlich war es mein Papa, mit dem du, wenn auch nur wenige Tage, das Zimmer im Heim geteilt hast. Du wirst uns fehlen, lieber Peter - mir wird fehlen, einen Brief von dir im Postkasten zu finden, jedes Mal ein kleines Geschenk. Und vielleicht wäre es dir doch irgendwann gelungen, meine Schwester Cornelia für das Schachspiel zu begeistern. Hätte ich ein Sagen in der Ewigkeit, dann wünschte ich mir für dich nun unendlich viele interessante Schachspiele und ein Tagebuch mit unendlich vielen Seiten zum Beschreiben. Ich werde versuchen deinen Rat zu befolgen - zu bleiben wie ich bin und nie zu vergessen, dass das Leben schön ist. Auf ein Wiedersehen hofft und freut sich,
Lisi